Erfolg braucht HAW

Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind in Zeiten der anstehenden Veränderungen ein besonders wichtiger Teil der deutschen Hochschullandschaft. Um den vielfältigen Wandel zu bewältigen, braucht es Innovationen, die von hoch wirksamen HAW wesentlich gefördert werden. Sie können damit ihre für das Gemeinwohl dringend erforderlichen Beiträge leisten und die Leistungsfähigkeit des Landes NRW fördern und ausbauen. HAW sind seit langem Garanten für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Dies gilt besonders in einem Bundesland wie Nordrhein-Westfalen, dass sich immer noch in einem Strukturwandel von besonderem Ausmaß befindet.

Aus diesen Gründen stellt der hlbNRW die folgenden Thesen auf, deren Umsetzung dringend ist und vom hlbNRW in der politischen Diskussion eingefordert wird:

  1. Die Grundfinanzierung der HAW muss dauerhaft so gestaltet sein, dass die Grundfunktionen in Lehre, Forschung/Entwicklung und Selbstverwaltung ohne zusätzliche Drittmittel erbracht werden können. Sie ist aktuell unzureichend und behindert die Wahrnehmung der Aufgaben der HAW.
  2. Lehre, Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau braucht die Möglichkeit, Aufgaben delegieren zu können. Jeder Professur ist mindestens eine ganze Mitarbeiterstelle zuzuordnen.
  3. Anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung wird genauso wie Grundlagenforschung durch die Möglichkeit unterstützt, Promotionen zielorientiert in die wissenschaftliche Arbeit einzubinden und damit das Potenzial der HAW zu entfalten. Die Fachbereiche an den HAW brauchen unter Berücksichtigung ihrer qualitativen Absicherung das Promotionsrecht. Das Promotionskolleg ist allenfalls ein Zwischenschritt auf dem Weg zum selbstständigen Promotionsrecht an den HAW des Landes.
  4. Das Deputat der Professorinnen und Professoren an den Hochschulen des Landes muss so gestaltet sein, dass einerseits hochwertige Lehre möglich ist und andererseits Forschung und Entwicklung ohne Einschränkung der Lehraufgaben erfolgen kann. Dies ist bei der Forderung, kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu leisten und hochwertige Lehre zu erbringen, bei einem Deputat 12 SWS der Fall.
  5. HAW brauchen adäquate Governancestrukturen, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Dazu gehört, dass die Besetzung der Leitungsfunktionen grundgesetzkonform ausschließlich durch den Senat der Hochschule entschieden wird. Die Qualität der Leitungsfunktionen ist genauso wie die Lehre in sinnvollen Abständen zu evaluieren.
  6. Hochschulen brauchen für die Bewältigung ihrer Aufgaben Unterstützung, die dazu führt, dass die organisationinternen Prozesse optimiert werden und die Zusammenarbeit aller Mitglieder der Hochschule gedeihlich erfolgt. Die dafür notwendigen Ressourcen für qualitativ hochwertige Organisationsentwicklungsprozesse sind angemessen zu unterstützen. Überaus dringend ist, dass es eine Stelle geben muss (Ombudsstelle), an die sich alle Beteiligten an den Hochschulen wenden können, wenn sie unangemessenes Verhalten wahrnehmen. Diese Stellen benötigen Unabhängigkeit und müssen einen absolut vertraulichen Rahmen gewährleisten.
  7. Die in der Hochschule beschäftigten Professorinnen und Professoren sind angemessen zu besolden. Die W-Besoldung in ihrer derzeitigen Form erfüllt diese Aufgabe nicht, weil sie durch die Gemeinschaft zerstörende Ressourcenkämpfe die Leistungsfähigkeit der HAW einschränkt.
  8. Die Förderung der HAW braucht genauso wie die Grundlagenforschung eine angemessene Möglichkeit, Forschungsmittel zu generieren. Dazu ist eine an der DFG orientierte Einrichtung wichtig. Die Errichtung der DATI (Deutsche Transfergemeinschaft) ist ein Ansatz, den der hlbNRW mit großem Nachdruck unterstützt und für überfällig hält.

Rechts finden Sie den kompltten Text zu unseren Forderungen ergänzt durch Anmerkungen/Erläuterungen als PDF zum Download. 

Gerne tauschen wir uns mit Ihnen über unsere Forderungen aus, persönlich, vor Ort oder telefonisch.
Wir freuen uns über Ihre Meinungen dazu!